Herr Breuer, Finanzjournalist mit Twitter-Zwangsstörung und einem Hang zu dramatischen Formulierungen, liebte es, seine Börsenkommentare mit viel Pathos – und seit neuestem: Emojis – zu garnieren.
Am besagten Dienstagmorgen schrieb er folgenden Tweet:
„DAX heute unter Strom ⚡️ – Spannung liegt in der Luft. Vorsicht ist geboten! 🔥📉 #Marktschock“
Er dachte dabei an steigende Energiepreise und etwas Nervosität im Markt.
Die Algorithmen dachten: Totale Panik.
Denn:
– „⚡️“ = Stromausfall?
– „🔥“ = Flächenbrand?
– „📉“ = Notverkauf?!
Innerhalb von zehn Minuten reagierten automatisierte Handelssysteme auf das „Marktschock“-Hashtag in Kombination mit den Emojis – und fingen an, deutsche Aktien wie heiße Kartoffeln abzuwerfen. Der DAX verlor 1,2 % in der ersten Stunde.
In Frankfurt herrschte Verwirrung:
„Was ist passiert?“
„Stromausfall in Europa?“
„Brennt ein Kraftwerk?!“
„Hat Elon wieder was getweetet?!“
Erst gegen Mittag bemerkte jemand, dass der Auslöser ein harmloser Tweet von Herrn Breuer war. Der Journalist bekam eine höfliche, aber nervöse Nachricht von der Finanzaufsicht:
„Bitte beim nächsten Mal weniger Feuer-Emojis. Der Markt nimmt das wörtlich.“
Seitdem schreibt Herr Breuer nur noch in nüchternem Hochdeutsch. Keine Emojis, keine Flammen, keine Stromblitze – maximal ein dezentes Semikolon.
Und der DAX? Hat sich beruhigt. Bis jemand versehentlich ein 🐻-Emoji twittert.
Moral der Geschichte: In der digitalen Börsenwelt gilt: Ein Emoji sagt mehr als tausend Worte – und kann mehr Geld kosten als ein schlechter Quartalsbericht.
Humorvolle Börsengeschichten
Sonntag, 29. Juni 2025
29.6.2025: Der Tag, an dem ein Emoji die Börse bewegte
Sonntag, 22. Juni 2025
22.6.2025: Die Influencerin, die versehentlich einen Finanzcrash auslöste
Alles begann mit einem Smoothie.
Luna-Lia, Deutschlands bekannteste Lifestyle-Influencerin mit 3,7 Millionen Followern und einer Leidenschaft für Avocados und Alliteration, postete eines Morgens ein Selfie mit einem grünen Getränk und dem harmlosen Satz:
„Fühlt sich heute irgendwie nach Detox an – raus mit dem toxischen Zeug #CleanVibesOnly“
Was sie meinte: Zucker, Gluten, schlechte Laune.
Was die Börsenwelt verstand: „Giftige Assets abstoßen!“
Binnen Minuten begann ein unaufhaltsamer Kursrutsch:
– „CleanVibesOnly“ trendete auf Finanz-Twitter.
– Trader warfen panisch Anleihen ab.
– ETFs mit „toxischen Substanzen“ (auch bekannt als Ölaktien) wurden in Scharen verkauft.
Ein Algorithmus bei einer großen US-Bank hatte Lunas Hashtag automatisch als Warnsignal interpretiert. Daraufhin wurden in Millisekunden Milliarden verschoben – aus „toxischen“ in „grüne“ Anlagen. Der DAX verlor 2 %, der Euro schwächelte, und irgendwo in Frankfurt fluchte ein Hedgefonds-Manager in drei Sprachen gleichzeitig.
Erst als die „Tagesschau“ den Zusammenhang zwischen dem Smoothie und dem Mini-Crash aufdeckte, beruhigten sich die Märkte. Luna-Lia reagierte überrascht:
„Also wenn ihr Finanzleute so empfindlich seid, trinkt vielleicht auch mal 'nen Ingwertee. Der beruhigt!“
DOGEcoin stieg trotzdem 8 % – niemand wusste, warum.
Seitdem hat Luna-Lia einen neuen Spitznamen: „Die Fed von Instagram“
Und in den Risikoberichten globaler Banken steht ein neuer Punkt:
„Monitoring influencerbasierter Marktbewegungen – besonders im Bereich Ernährung.“
Moral der Geschichte: An der Börse ist alles eine Frage der Interpretation – manchmal reicht schon ein grüner Smoothie für rote Zahlen.
Sonntag, 15. Juni 2025
15.6.2025: Der Anleger, der aus Versehen in Hundefutter investierte – und zum Wolf der Wall Street wurde
Herr Petersen war leidenschaftlicher Hobby-Investor. Seine Strategie: „Investiere nur in Dinge, die du verstehst – oder die gut verpackt sind.“ Eines Abends, leicht müde vom Börsengeschehen und mit einem Glas Riesling in der Hand, las er auf seinem Smartphone von einem neuen Börsenstar:
„DOG-EAT nimmt den Markt im Sturm!“
„Klingt wie ein Tech-Start-up“, murmelte Petersen. „Vielleicht was mit künstlicher Intelligenz… oder Delivery.“ Ohne weiter zu lesen, klickte er euphorisch auf Kaufen.
Zwei Wochen später öffnete er sein Depot – satte +80 %! „Ich bin ein Genie!“, rief er und googelte endlich, was DOG-EAT eigentlich macht.
Er erstarrte.
DOG-EAT GmbH – Hersteller von glutenfreiem Premium-Hundefutter in Bioqualität mit Wildkräutern und Kamillenextrakt.
„Was zum…? Ich dachte, das ist irgendein KI-Algorithmus!“
Doch die Aktie stieg weiter. Influencer fütterten plötzlich ihre Möpse mit Kamillen-Kroketten, Stars posierten mit DOG-EAT-Dosen, und eine Hunde-Yoga-Kette aus Kalifornien kündigte eine „Dog-Food-Kooperation“ an.
Herr Petersen wurde zum Liebling der regionalen Börsenforen. „Der Mann, der versehentlich in Futter investierte – und heute ganz oben schnüffelt!“ titelte eine Finanzseite.
Sogar sein Nachbar, sonst chronisch skeptisch, fragte ihn nun:
„Sag mal, wie erkennst du solche Trends eigentlich?“
Petersen antwortete trocken:
„Instinkt. Terrier-Instinkt.“
Heute ist er Großaktionär von DOG-EAT, trägt stolz ein Hoodie mit der Aufschrift „Buy the Bark“ – und gibt Seminare unter dem Titel:
„Vom Wurstbrot zum Wolfsrudel – wie ein Investment dein Revier verändert.“
Moral der Geschichte: Manchmal führt dich ein Klick auf den falschen Knochen – aber genau dort steckt der größte Gewinn.
Sonntag, 8. Juni 2025
8.6.2025: Der Tag, an dem der Azubi den Jahresbericht rettete – mit PowerPoint
Bei der alteingesessenen Investmentgesellschaft „Stabil & Seriös AG“ war es mal wieder soweit: Jahresbericht-Zeit. Ein heiliger Moment. Ein heiliger Stress.
Die Chefetage schloss sich traditionell drei Tage lang in den „Strategieraum“ ein (mit viel Kaffee und noch mehr Excel), um den Aktionären zu präsentieren: Warum dieses Jahr alles genau so geplant war – auch wenn es katastrophal lief.
Doch just an diesem Freitagmorgen stürzte das ganze System ab. Der Excel-Bericht war weg. Einfach verschwunden. Und das Backup? Natürlich war das von 2022.
Panik. Schweiß. Fluchende Führungskräfte. Und dann meldete sich vorsichtig eine Stimme aus der Ecke:
„Ich… äh… könnte was machen. In PowerPoint.“
Es war Leon, der neue Azubi. Eigentlich zuständig für Druckerpatronen, Post und das Befüllen des Kühlschranks mit fair gehandeltem Wasser.
„PowerPoint?“, bellte der CFO. „Das hier ist ein Jahresbericht, kein Kindergeburtstag!“
Doch es gab keine Alternative. Also durfte Leon ran. Vier Stunden, 80 Folien, drei Espresso und ein kurzer mentaler Zusammenbruch später war er fertig.
Und dann geschah das Unfassbare: Die Präsentation war ein Hit.
Mit Titeln wie:
- „Umsatzrückgang? Nein – strategische Entlastung durch Marktentschlackung“*
– „Gewinnwarnung = Innovationsvorbereitung“*
– „Negatives EBITDA? Dafür starke emotionale Bindung zum Kernsegment“*
Die Aktionäre applaudierten. Der Vorstand war gerührt. Einer weinte leise. Die Aktie stieg am Folgetag um 2 %.
Leon wurde mit einem Titel belohnt: „Executive Vice Junior Slide Master – mit Prokura für kreative Interpretation“
Und seitdem hängt im Flur der Firma ein Schild:
„In PowerPoint we trust.“
Moral der Geschichte: Wenn Excel versagt, PowerPoint übernimmt – und manchmal rettet der Azubi, was der Vorstand verbockt.
Sonntag, 1. Juni 2025
1.6.2025: Der Rentner, der aus Versehen ein Shortseller wurde
Herr Brückner, 74 Jahre alt, war frisch in Rente und auf der Suche nach einem spannenden Hobby. Während andere Gleichaltrige sich für Gartenarbeit oder Kreuzworträtsel entschieden, sagte Herr Brückner: „Ich mach jetzt Börse!“
Sein Sohn schenkte ihm ein Online-Depot und sagte: „Papa, bloß nichts Kompliziertes. Fang klein an – vielleicht mit einem ETF.“ Herr Brückner nickte – und klickte. Und klickte noch ein bisschen mehr.
Drei Stunden später hatte er die Hälfte seiner Rente in eine Aktie investiert, von der er dachte, sie hieße „Steig\&Steig AG“. In Wahrheit hatte er jedoch ein Hebelprodukt erworben – ein Short-Zertifikat auf genau diese Firma.
Am nächsten Tag stieg der Kurs der Steig\&Steig AG – wie zu erwarten bei diesem Namen – um 8 %. Herr Brückner jedoch wunderte sich:
„Warum sinkt denn meine Position, wenn die Aktie steigt? Ist die Börse kaputt?“
Er rief bei der Bank an. Die freundliche Dame am Telefon versuchte zu erklären:
„Sie haben ein Short-Zertifikat gekauft, Herr Brückner. Das setzt auf fallende Kurse.“
„Wieso sollte ich denn wollen, dass was fällt? Ich bin 74, ich brauch Sicherheit – kein Nervenkitzel!“
„Nun…“
„Und was ist überhaupt ein Hebel? Das klingt nach Heimwerkermarkt, nicht nach Altersvorsorge!“
Die Bankfrau lachte. „Kurz gesagt: Sie wetten gerade mit doppeltem Risiko dagegen, dass die Aktie steigt.“
„Na bravo. Ich wollte doch eigentlich nur was Ruhiges fürs Enkelkonto.“
Zum Glück stieg die Aktie am Folgetag nicht weiter, sondern fiel plötzlich leicht – aufgrund einer Pressemeldung über ein neues Konkurrenzprodukt. Herr Brückner sah seinen Depotwert steigen und rief sofort seinen Sohn an:
„Ich bin offenbar ein natürlicher Shortseller! Vielleicht mach ich daraus ein neues Hobby: Rentner traden gegen den Trend!“
Seitdem trifft sich Herr Brückner jeden Mittwoch mit ein paar anderen Ruheständlern zum „Kaffee & Kontra“-Club – wo man bei Streuselkuchen diskutiert, welche Aktien man nicht mag.
Moral der Geschichte: Auch in der Rente kann man an der Börse mitmischen – manchmal sogar erfolgreicher, wenn man aus Versehen gegen alles wettet.
Sonntag, 25. Mai 2025
25.5.2025: Die Aktie, die nur freitags stieg – wegen eines Bäckers
Herr Lindner, ein begeisterter Privatanleger mit Hang zur Detailverliebtheit, hatte eine besondere Leidenschaft: Kurse beobachten. Genauer gesagt: stundenlang Muster in Aktienverläufen suchen, die sonst kein Mensch sah.
Eines Tages stieß er auf etwas Seltsames. Die Aktie der „Krümel & Co. AG“, einem kleinen Backwarenhersteller, stieg seit Wochen nur freitags. Montags dümpelte sie vor sich hin, dienstags fiel sie leicht, mittwochs schlief sie fast ein – doch jeden Freitag? Zack – plus zwei bis drei Prozent.
„Das kann kein Zufall sein!“, murmelte Herr Lindner und begann zu recherchieren.
War es vielleicht ein geheimer Algorithmus? Ein gut versteckter Insiderhandel? Ein Bäcker-Orakel, das nur zum Wochenende aktiv wurde?
Er ging tiefer – Unternehmensberichte, Wetterdaten, Feiertagskalender. Nichts. Doch dann fiel ihm etwas auf: Jeden Freitag um genau 11:15 Uhr postete ein kleiner Familienbäcker aus dem Ort des Unternehmens auf Instagram das Bild eines frischen, noch dampfenden Nusszopfs – mit dem Hashtag:
#KrümelLiebe
Lindner stutzte. „Das ist doch lächerlich.“ Aber die Daten sprachen für sich: Mit dem Nusszopf kam der Kursanstieg.
Er kaufte Aktien – ausschließlich donnerstags. Und verkaufte – konsequent freitags um 15:00 Uhr. Es funktionierte. Woche für Woche.
Die Sache sprach sich herum. Bald warteten Analysten weltweit gespannt auf das Freitags-Posting. Sogar Börsen-Newsletter begannen mit: „Der Nusszopf kommt – kaufen oder nicht?“
Als der Bäcker eines Freitags krankheitsbedingt kein Foto postete, stürzte der Kurs ab. Ein Drama. Die Firma musste eine Pressemitteilung veröffentlichen:
„Der Bäcker hat Schnupfen. Keine Panik – der Zopf kommt nächste Woche wieder.“
Seitdem nennt man dieses Phänomen in Börsenkreisen liebevoll den „Zopf-Effekt“. Herr Lindner? Der genießt inzwischen seinen Ruhestand – bei Kaffee, Kuchen und einem Depot voller Backwaren-Aktien.
Moral der Geschichte: Die Börse hat ihre eigenen Rezepte – und manchmal reichen dafür Mehl, Nüsse und ein gut platzierter Hashtag.
Sonntag, 18. Mai 2025
18.5.2025: Der Börsenkurs, der wegen einer Katze abstürzte
Herr König war CEO der aufstrebenden Firma „Clickz AG“, einem hippen Start-up für digitale Werbeanalysen. Seine größte Stärke war sein Selbstbewusstsein, seine größte Schwäche: Livestreams.
An einem Montagmorgen kündigte er eine große Pressekonferenz an. „Wir präsentieren heute unsere revolutionäre neue KI!“ Die Investoren waren elektrisiert. Die Aktie stieg bereits vor dem Stream um 7 %.
Der Livestream begann. König erschien vor der Kamera, strahlend, mit perfekt gestärktem Hemd. „Sehr geehrte Damen und Herren, unsere neue KI heißt Clicksy. Sie analysiert Nutzerverhalten in Echtzeit und…“
KRACH!
Eine Katze sprang ins Bild. Genauer gesagt: seine Katze, Frau Miez. Sie landete mitten auf der Tastatur seines Laptops, löschte das Präsentationsfenster, öffnete das Meme-Archiv und präsentierte stattdessen ein riesiges Bild mit dem Titel:
„Ich bei der Arbeit, wenn mein Chef nicht hinsieht“ – darauf ein fauler Kater mit Sonnenbrille auf einer Hängematte.
König erstarrte. Die Kommentare im Chat explodierten:
– „Kaufempfehlung für die Katze!“
– „Clicksy scheint humorvoll zu sein.“
– „Shorten oder streicheln?“
Innerhalb von Minuten rauschte die Aktie nach unten. Medien griffen das Thema auf:
„Hauskatze crasht Hightech-Unternehmen – Börse miaut verwirrt.“
Am Abend musste König ein Statement abgeben. Mit ernster Miene sagte er:
„Wir entschuldigen uns für die Unterbrechung durch unser inoffizielles Maskottchen. Wir prüfen aktuell, ob Frau Miez in den Aufsichtsrat berufen werden kann.“
Zwei Tage später erholte sich die Aktie. Nicht wegen technischer Raffinesse – sondern weil die Community Frau Miez zur „CEO (Cat Executive Officer)“ erklärte und Merchandising verlangte.
Clickz AG brachte daraufhin eine neue Kampagne heraus:
„Unsere KI ist stark – aber unsere Katze ist stärker.“
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