Herr Reuter war Börsenhändler mit Leib und Seele. Sein Tag begann um 7:00 Uhr mit Espresso, Chartanalyse und einem nervösen Zucken im linken Augenlid. Punkt 9:00 Uhr war sein Revier: der deutsche Leitindex DAX.
Doch an einem völlig gewöhnlichen Dienstag geschah das Ungewöhnliche. Um exakt 12:01 Uhr blieb der DAX einfach stehen. Kein Zucken, kein Zappeln, keine Bewegung. Die Kurve sah aus wie eingefroren.
Reuter starrte auf den Bildschirm. „Was ist das denn jetzt? Hat der DAX Urlaub eingereicht?“
Panik brach im Handelssaal aus. „Systemfehler! Netzwerkproblem! Hackerangriff?!“, rief jemand, während drei Analysten gleichzeitig versuchten, den Router zu hypnotisieren.
Doch nichts half. Der DAX bewegte sich einfach nicht weiter.
Zwei Minuten später erschien auf den Bildschirmen eine ungewöhnliche Mitteilung:
„Der DAX befindet sich derzeit in der Mittagspause. Bitte versuchen Sie es ab 13:00 Uhr erneut. Guten Appetit.“
Reuter rieb sich die Augen. „Ist das jetzt ein Scherz? Haben wir KI in den Index gelassen, und jetzt will der auch Kantinenessen?!“
In der Zentrale herrschte Chaos. Die Presseabteilung bekam schon die ersten Anfragen:
– „Hat der DAX Burnout?“
– „Ist das ein Zeichen für einen humaneren Kapitalismus?“
– „Muss jetzt auch der Dow Jones Mittag machen?“
Kurz nach 13:00 Uhr – wie angekündigt – sprang der DAX plötzlich wieder an. Frisch, lebendig, fast… energiegeladen. In nur zehn Minuten holte er auf, als hätte er einen Espresso getrunken.
Später stellte sich heraus: Ein Praktikant hatte versehentlich einen Pausen-Timer aktiviert – im Rahmen eines internen Tests für „börsenpsychologische Entschleunigung“. Der Timer war an den echten Live-Feed gekoppelt. Ups.
Der Praktikant bekam keinen Ärger – im Gegenteil: Eine große Tageszeitung lobte ihn in einem Artikel mit dem Titel: „Endlich macht auch der DAX mal Pause.“
Sonntag, 27. April 2025
27.4.2025: Der Tag, an dem der DAX aus Versehen Mittagspause machte
Sonntag, 20. April 2025
20.4.2025: Der Analyst, der eine Excel-Zelle ruinierte – und fast den DAX
Herr Blum war ein gewissenhafter Analyst bei der Bank „Kapital & Komma“. Seine Excel-Tabellen waren legendär: sauber formatiert, farbcodiert, mit Formeln, die so komplex waren, dass man sie nur mit Doktortitel und Espresso verstand.
Eines Morgens bereitete er eine Präsentation für den Vorstand vor. Thema: „Marktszenarien bei Zinsschock – Simulation in Echtzeit“. Klingt wichtig. War es auch. Vor allem, weil der Vorstand regelmäßig seine Empfehlungen direkt umsetzte.
Herr Blum trank einen Schluck Kaffee, tippte gedankenverloren „=Summe(A1:A10)“ in Zelle B3 – und dann geschah das Unfassbare: Statt „A10“ tippte er versehentlich „A1000“.
Die Formel addierte plötzlich nicht mehr zehn Werte, sondern die Umsatzzahlen sämtlicher Unternehmen im Dokument – inklusive dem fiktiven Beispielunternehmen „MegaFantastico GmbH“, das er nur für Testzwecke eingefügt hatte. Umsatz laut Excel: 842 Milliarden Euro.
Blum bemerkte nichts. Die Grafik sah gut aus. Der Bericht wurde verschickt. Der Vorstand las: „MegaFantastico GmbH: Wachstum +1200 %, Marktführer bis 2027, Strong Buy.“
Noch am selben Tag kaufte die Bank Millionenanteile an der Aktie von MegaFantastico, einem Unternehmen, das in Wirklichkeit – Achtung – nur Luftmatratzen mit eingebauter Bluetooth-Box herstellte.
Das Internet reagierte schneller als der Vorstand: „Warum kauft eine Großbank Luftmatratzen-Aktien?“
Die Aktie schoss um 800 % in die Höhe. MegaFantastico feierte. Sogar Influencer sprangen auf. Es gab plötzlich TikTok-Videos mit Hashtags wie #SchlafDichReich.
Erst als Herr Blum am nächsten Morgen den Börsenticker sah, fiel ihm die fehlerhafte Zelle auf. Blass wie Druckerpapier lief er ins Büro des Chefs: „Es… es war ein Excel-Fehler.“
Der Chef schaute auf den Kursgewinn. Dann auf Blum. Dann wieder auf den Kursgewinn.
„Blum, Sie bekommen eine Excel-Schulung. Und einen Bonus.“
Sonntag, 13. April 2025
13.4.2025: Der Anleger, der versehentlich seine Putzfrau reich machte
Herr Wagner war ein erfahrener Investor, der sein Depot mit höchster Präzision managte. Seine Analysen waren durchdacht, seine Strategien perfekt – zumindest dachte er das.
Eines Tages, während einer hitzigen Handelsphase, klingelte es an der Tür. Es war Frau Becker, seine Putzfrau.
„Ach, Herr Wagner, ich wollte mal fragen: Ich habe etwas Geld gespart. Wo sollte ich das am besten investieren?“
Herr Wagner, halb abgelenkt von seinem Bildschirm, winkte ungeduldig ab. „Frau Becker, ich habe gerade keine Zeit! Kaufen Sie einfach, was ich auch kaufe!“
„Oh, das ist ja nett, danke!“, sagte sie begeistert und notierte sich schnell die letzten Aktien, die er getradet hatte.
Eine Woche später stand Frau Becker wieder vor seiner Tür – diesmal mit einem breiten Grinsen.
„Herr Wagner, ich wollte mich bedanken! Ihre Aktien haben sich ja verdreifacht! Ich habe alles verkauft und mir ein kleines Ferienhaus gekauft!“
Herr Wagner, der gerade mit seinen eigenen Verlusten kämpfte, fiel fast vom Stuhl. „Äh… wie bitte?!“
Frau Becker zeigte ihm ihr Handy. Tatsächlich hatte sie genau die Aktien gekauft, die er am hektischen Börsentag aus Versehen getippt hatte – ein winziges Tech-Start-up, das kurz danach von einem Riesen-Konzern übernommen wurde.
„Sie haben verkauft?!“, stammelte Wagner.
„Natürlich! Man muss doch Gewinne mitnehmen, oder? Das sagen Sie doch immer!“
Während Frau Becker strahlend von ihrem neuen Ferienhaus erzählte, überlegte Herr Wagner, ob er seinen eigenen Rat vielleicht auch mal befolgen sollte…
Sonntag, 6. April 2025
6.4.2025: Der Anleger, der die Lotterie mit der Börse verwechselte
Herr Köhler war ein ambitionierter Privatanleger, der fest daran glaubte, dass der nächste große Börsengewinn nur einen Klick entfernt war. Sein Motto: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“ Und so wagte er oft – manchmal vielleicht ein bisschen zu oft.
Eines Tages las er einen Artikel über eine „sensationelle Chance“: eine kleine, unbekannte Firma mit dem vielversprechenden Namen „Lucky Number AG“. Das Unternehmen behauptete, ein revolutionäres System zur Vorhersage von Wahrscheinlichkeiten entwickelt zu haben.
„Wahrscheinlichkeiten? Das klingt nach Mathe. Und Mathe ist an der Börse immer gut!“, dachte Köhler begeistert.
Ohne weiter zu überlegen, investierte er sein halbes Depot in die Aktie. „Wenn das wirklich so gut funktioniert, kann ich bald im eigenen Strandhaus sitzen!“
Am nächsten Tag prahlte er im Büro mit seinem Investment. „Jungs, ich habe DEN Jackpot an der Börse gefunden! Lucky Number AG – das wird riesig!“
Seine Kollegen schauten ihn verwundert an. „Köhler, du weißt schon, was Lucky Number AG macht, oder?“
„Klar! Die haben ein System, das Wahrscheinlichkeiten berechnet!“
„Ja… für Lotteriezahlen.“
Köhlers Lächeln gefror. „Bitte WAS?!“
„Die verkaufen Lotterie-Glückszahlen an Ahnungslose, die glauben, sie könnten den Jackpot knacken.“
Köhler schnappte sich sein Handy und überprüfte die Unternehmenswebsite. Tatsächlich – statt einer Finanz-Revolution fand er einen Online-Shop für „wissenschaftlich optimierte Glückszahlen-Pakete“.
Am nächsten Morgen war die Aktie um 80 % gefallen. Offenbar hatten andere Investoren auch bemerkt, dass das Geschäftsmodell auf Wunschdenken beruhte.
Seine Kollegen empfingen ihn mit einem großen Plakat: „Herzlichen Glückwunsch! Sie haben 1.000 Euro verloren! Versuchen Sie es noch einmal?“
Köhler seufzte und bestellte sich einen Kaffee. „Nächstes Mal recherchiere ich besser… oder ich kaufe einfach gleich ein echtes Lotterielos.“
29.6.2025: Der Tag, an dem ein Emoji die Börse bewegte
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