Herr Köhler war ein ambitionierter Privatanleger, der fest daran glaubte, dass der nächste große Börsengewinn nur einen Klick entfernt war. Sein Motto: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“ Und so wagte er oft – manchmal vielleicht ein bisschen zu oft.
Eines Tages las er einen Artikel über eine „sensationelle Chance“: eine kleine, unbekannte Firma mit dem vielversprechenden Namen „Lucky Number AG“. Das Unternehmen behauptete, ein revolutionäres System zur Vorhersage von Wahrscheinlichkeiten entwickelt zu haben.
„Wahrscheinlichkeiten? Das klingt nach Mathe. Und Mathe ist an der Börse immer gut!“, dachte Köhler begeistert.
Ohne weiter zu überlegen, investierte er sein halbes Depot in die Aktie. „Wenn das wirklich so gut funktioniert, kann ich bald im eigenen Strandhaus sitzen!“
Am nächsten Tag prahlte er im Büro mit seinem Investment. „Jungs, ich habe DEN Jackpot an der Börse gefunden! Lucky Number AG – das wird riesig!“
Seine Kollegen schauten ihn verwundert an. „Köhler, du weißt schon, was Lucky Number AG macht, oder?“
„Klar! Die haben ein System, das Wahrscheinlichkeiten berechnet!“
„Ja… für Lotteriezahlen.“
Köhlers Lächeln gefror. „Bitte WAS?!“
„Die verkaufen Lotterie-Glückszahlen an Ahnungslose, die glauben, sie könnten den Jackpot knacken.“
Köhler schnappte sich sein Handy und überprüfte die Unternehmenswebsite. Tatsächlich – statt einer Finanz-Revolution fand er einen Online-Shop für „wissenschaftlich optimierte Glückszahlen-Pakete“.
Am nächsten Morgen war die Aktie um 80 % gefallen. Offenbar hatten andere Investoren auch bemerkt, dass das Geschäftsmodell auf Wunschdenken beruhte.
Seine Kollegen empfingen ihn mit einem großen Plakat: „Herzlichen Glückwunsch! Sie haben 1.000 Euro verloren! Versuchen Sie es noch einmal?“
Köhler seufzte und bestellte sich einen Kaffee. „Nächstes Mal recherchiere ich besser… oder ich kaufe einfach gleich ein echtes Lotterielos.“
Sonntag, 6. April 2025
6.4.2025: Der Anleger, der die Lotterie mit der Börse verwechselte
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