Die Investmentfirma „Trend & Taler GmbH“ war bekannt für alles – nur nicht für Logik. Ihre erfolgreichste Aktie war nicht die Tech-Perle oder der grüne Hoffnungsträger, sondern: „Ventilo AG“, ein unscheinbarer Hersteller von Standventilatoren.
Niemand wusste so recht, warum der Kurs regelmäßig stieg – **aber nur in den Wochen, in denen der Hausmeister Herr Klausen im Urlaub war.**
Zufall? Oder göttliches Timing?
Die erste, die es bemerkte, war Praktikantin Lena. Sie führte penibel eine Liste mit Kursbewegungen, Wetterdaten und Putzplänen (aus purer Langeweile) und stellte fest:
– Wenn Klausen da war: Ventilo dümpelte.
– Wenn Klausen weg war: Ventilo explodierte.
Sie erwähnte es scherzhaft beim Mittagessen:
„Vielleicht schaltet der Hausmeister die Klimaanlage aus, wenn er geht – und dann kaufen alle Ventilatoren?“
Die Trader lachten. Dann wurden sie nachdenklich.
Und dann wurde es zu einer ernst gemeinten These: **„Der Klausen-Katalysator“**
Ab da wurden Klausens Urlaubszeiten zum offiziellen Bestandteil des Investmentkalenders.
– Quartalsberichte? Egal.
– Zentralbankentscheidungen? Nett.
– Klausen auf Malle? BUY
Einmal wurde sogar versucht, ihn mit Bonusurlaub zu ködern, um den Kurs künstlich zu pushen. Der Compliance-Officer verdrehte die Augen.
Das Highlight: Ein Ex-Analyst veröffentlichte einen Artikel mit dem Titel:
**„Facility Management als unterschätzter Marktindikator – am Beispiel Ventilo AG.“
Er wurde ernsthaft auf eine Konferenz eingeladen.
Klausen selbst?
Der erfuhr davon aus der Zeitung.
Er lachte, zuckte mit den Schultern und sagte:
„Also wenn mein Fehlen den Kurs steigen lässt – soll ich dann einfach in Rente gehen?“
Moral der Geschichte: Manchmal braucht es keinen Chart, keine Analyse und keinen Analysten – manchmal reicht ein Hausmeister mit Fernweh.
Sonntag, 17. August 2025
17.8.2025: Die Aktie, die nur stieg, wenn der Hausmeister im Urlaub war
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