Herr König war CEO der aufstrebenden Firma „Clickz AG“, einem hippen Start-up für digitale Werbeanalysen. Seine größte Stärke war sein Selbstbewusstsein, seine größte Schwäche: Livestreams.
An einem Montagmorgen kündigte er eine große Pressekonferenz an. „Wir präsentieren heute unsere revolutionäre neue KI!“ Die Investoren waren elektrisiert. Die Aktie stieg bereits vor dem Stream um 7 %.
Der Livestream begann. König erschien vor der Kamera, strahlend, mit perfekt gestärktem Hemd. „Sehr geehrte Damen und Herren, unsere neue KI heißt Clicksy. Sie analysiert Nutzerverhalten in Echtzeit und…“
KRACH!
Eine Katze sprang ins Bild. Genauer gesagt: seine Katze, Frau Miez. Sie landete mitten auf der Tastatur seines Laptops, löschte das Präsentationsfenster, öffnete das Meme-Archiv und präsentierte stattdessen ein riesiges Bild mit dem Titel:
„Ich bei der Arbeit, wenn mein Chef nicht hinsieht“ – darauf ein fauler Kater mit Sonnenbrille auf einer Hängematte.
König erstarrte. Die Kommentare im Chat explodierten:
– „Kaufempfehlung für die Katze!“
– „Clicksy scheint humorvoll zu sein.“
– „Shorten oder streicheln?“
Innerhalb von Minuten rauschte die Aktie nach unten. Medien griffen das Thema auf:
„Hauskatze crasht Hightech-Unternehmen – Börse miaut verwirrt.“
Am Abend musste König ein Statement abgeben. Mit ernster Miene sagte er:
„Wir entschuldigen uns für die Unterbrechung durch unser inoffizielles Maskottchen. Wir prüfen aktuell, ob Frau Miez in den Aufsichtsrat berufen werden kann.“
Zwei Tage später erholte sich die Aktie. Nicht wegen technischer Raffinesse – sondern weil die Community Frau Miez zur „CEO (Cat Executive Officer)“ erklärte und Merchandising verlangte.
Clickz AG brachte daraufhin eine neue Kampagne heraus:
„Unsere KI ist stark – aber unsere Katze ist stärker.“
Moral der Geschichte: An der Börse können selbst die kleinsten Pfoten große Kursschwankungen auslösen – vor allem, wenn sie auf „Enter“ drücken
Sonntag, 18. Mai 2025
18.5.2025: Der Börsenkurs, der wegen einer Katze abstürzte
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